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Wartung und Zubehör:
Es werde Licht: Beleuchtung

Per Gesetz ist eine dynamobetriebene Lichtanlage vorgeschrieben (ausgenommen davon sind nur Rennräder unter 11 Kilogramm), deren Nennspannung 6 Volt beträgt und die 3 Watt (maximal 3,4 W) elektrische Leistung abgeben darf. Um aus dieser gesetzlich begrenzten Leistung eine maximale Lichtausbeute zu erhalten, sollten heute als Scheinwerfer ausschließlich Halogenlampen verwendet werden.

Halogenlampe
Halogenscheinwerfer mit integriertem Frontreflektor
(Ersatz für veraltete Glühlampen-Scheinwerfer)

Moderne Spezialausführungen von Fahrradscheinwerfern und Rückleuchten verfügen darüber hinaus über eine elektronische Standlichtfunktion mit LED und Kondensator, bei der kein Akku und keine Batterie erforderlich ist und die absolut wartungsfrei und daher immer betriebsbereit sind. Da die elektrischen Werte von Scheinwerfern (6V/2.4W) weitgehend genormt sind, können Sie fast immer bedenkenlos ältere Scheinwerfer mit normalem Glühlampenlicht gegen eine lichtstärkere Ausführung mit Halogenlicht (und ggf. Standlichtfunktion) austauschen, unter Beibehaltung des vorhandenen Dynamos. Dasselbe gilt für den Austausch eines Rücklichts (6V/0.6W) gegen eine Ausführung mit LED-Dioden und ggf. Standlichtfunktion.

Batteriebeleuchtung

Batteriebetriebene Lampen allein sind für Fahrräder über 11 kg Gewicht nicht zugelassen, sondern nur in Verbindung mit einer funktionierenden Dynamoanlage. Allerdings werden sie trotzdem oft von der Polizei akzeptiert.

Die Halogenlampen der Vorderleuchten verbrauchen viel Strom und verblassen bei Batterie-/Akkubetrieb schon nach ca. zwei Stunden. Diverse Akkuvarianten erlauben ein direktes Aufladen der Lampe per Trafo an der Steckdose, ohne die Akkus zum Laden entnehmen zu müssen.

Das Kraftwerk am Vorderrad

Auch heute noch sind die meisten Fahrräder mit den bekannten Seitenläuferdynamos ausgerüstet. Seitenläuferdynamos arbeiten sehr witterungsabhängig und rutschen bei Nässe und Eis leicht durch, machen Lärm, verlieren mit der Zeit ihren Anpressdruck durch diverse Einflüsse, setzen dem Reifen zu und verbrauchen viel Kraft. Für eine korrekte Funktion müssen Seitenläuferdynamos korrekt montiert und ausgerichtet sein, Information hier.

Alternativen sind Speichendynamos, die an der Vorderradachse montiert und in die Speichen hineingeklappt werden, und der Nabendynamo, der als Radnabe in das Vorderrad eingespeicht werden muß, was die leichte Umrüstung leider sehr erschwert. Ein Nabendynamo arbeitet einflussfrei und kraftschonend in der Vorderradnabe und stellt das derzeitige Optimum dar. Mit ihm sind baulich bedingt auch größere Stromstärken möglich, sollte der Gesetzgeber das irgendwann zulassen.

Gesetzlich vorgeschriebene Reflektoren

Zusätzlich zur Beleuchtung bestehend aus Scheinwerfer und Rücklicht sind am Fahrrad 15 Reflektoren gesetzlich vorgeschrieben.
  • ein weißer Frontreflektor vorne (ggf. integriert im Scheinwerfer)
  • ein roter Rückstrahler hinten (ggf. integriert im Rücklicht)
  • ein roter Großflächen-Rückstrahler hinten
  • vier gelbe Pedalrückstrahler (links/rechts nach vorne/hinten weisend)
  • acht gelbe Speichenreflektoren (vorne/hinten je zwei Stück nach links/rechts weisend)
Anstelle der Speichenreflektoren sind alternativ auch weiße reflektierende Ringe in den Speichen oder an den Reifen ("Leuchtreifen") erlaubt. Fehlende oder beschädigte Reflektoren müssen umgehend ersetzt werden.

Prüfzeichen

Ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben ist, daß lichttechnische Einrichtungen am Fahrrad (genau wie an anderen Fahrzeugen) nur verwendet werden dürfen, wenn sie eine Zulassung mit Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamtes besitzen. Das Prüfzeichen besteht aus einer Wellenlinie mit je drei Wellenbergen und Wellentälern, dem Kennbuchstaben "K" für "lichttechnische Einrichtung" und einer nachfolgenden Nummer.

Einstellarbeiten, Wartung und Pflege

Stellen Sie den Frontscheinwerfer so ein, daß die Mitte seines Lichtkegels ca. 10 m vor dem Fahrrad auf den Boden trifft. Ziehen Sie die Befestigungsschraube des Scheinwerfers so fest, daß er sich während der Fahrt auch auf einer Schlaglochpiste nicht von alleine verstellen kann!

Wischen Sie verstaubte/verschmutzte Reflektoren sofort ab, da sie sonst ihre Aufgabe nicht erfüllen können: Selbst nur leicht verschmutzte Reflektoren büßen bereits mehr als 90% ihres Refektionsvermögens ein.

Vorbeugende Instandhaltung: Verlegen Sie alle Lichtkabel nah am Rahmen, sofern diese nicht ab Werk sogar im Rahmen verlegt worden sind. Achten Sie darauf, daß Kabel ggf. unter Verwendung von Kabelbindern oder Klebeband an feststehenden Rahmenteilen befestigt werden. Weit abstehende Kabel sind unfallträchtig und reißgefährdet. Beachten Sie, daß ein starker Lenkeinschlag nach beiden Seiten trotzdem möglich und die Funktion einer ggf. vorhandenen Federung sichergesetellt ist, ohne das Lichtkabel auf Zug zu belasten.